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Jazz Solos For Guitar (REH Pro Licks) - Les Wise

Titel: Jazz Solos For Guitar (REH Pro Licks)

Autor: Les Wise

Verlag: Hal Leonhard

Taschenbuch, 72 Seiten, mit CD

Darstellung: Standard-Notation und Tabulatur

Sprache: Englisch

ISBN-10: 0634013912

ISBN-13: 978-0634013911

Kategorie/Tags: E-Gitarre, Lead-Gitarre, Jazz

Inhalt und Aufbau Les Wise präsentiert in seinem Buch Jazz Solos for Guitar sechs längere Jazz-Solos in Tab und Standardnotation. Jedes Solo wird von Wise Stück für Stück seziert, stilistisch bewegt sich Wise vor allem im Bereich Bop/Post Bop.

Kapitel 1 – Arpeggio Substitutions

Wise präsentiert Arpeggio Substitutionen im Stil von Wes Montgomery, Johnny Smith, Jimmy Raney, Kenny Burrell und Jim Hall. Das Solo wird in Phrasen unterteilt und diese in so genannte Practice Points. Wise erklärt haarklein, was er wann macht und warum er es macht. So nutzt er hier häufig C-Dur bzw. D-Dur Dreiklangarpeggios auf der II und V in G Dur, den F#m7b5 umspielt er mit einem A6-Arpeggio.

Kapitel 2 – Scale Substitutions

Wise stellt Scale Substitionen im Stil von Tal Farlow, Joe Pass, Herb Ellis und Jim Hall vor. Die Vorgehensweise ist analog zum ersten Kapitel: das Solo wird in Phrasen unterteilt und diese in Practice Points. Wise analysiert das, was er spielt und stellt jazztypische Konzepte vor: Major − Minor Change, Nutzung der Major oder Melodisch Moll Skala einen Halbton über dem Zielton usw. Zum Abschluss gibt es einen Backup Track, über den man das Gelernte anwenden kann.

Kapitel 3 – Tension And Resolution

Hier geht es um Spannungsaufbau und Auflösung. Wise zeigt weitere Möglichkeiten zum Solieren über II-V-I Verbindungen im Stil von Pat Martino, Wes Montgomery und George Benson. Kein einfaches Thema, aber Wise beleuchtet es wieder Step-By-Step und gibt interessante Tipps, die das Spielen einfacher machen . Er stellt zum Schluss noch die "mysteriöse" Whole Tone Scale vor und auch hier gibt es einen Backing-Track, über den man das Gelernte anwenden kann.

Kapitel 4 – Jazz Blues

Das Kapitel befasst sich mit dem Jazz Blues im Stil z. B. von George Benson, Wes Montgomery, Tal Farlow und Joe Pass. Grundsätzlich ist das ein Thema, das jeder Jazz-Gitarrist sicher in den Fingern haben muss. Wise räumt dem Jazz Blues daher auch mehr Platz ein. Das Solo zu Beginn wird in diesem Fall allerdings nicht Step-By-Step erklärt, dafür erhält man anschließend Infos zu traditionellem 12-Bar Jazz Blues, West-Coast Blues und Moll-Blues. Zum Abschluss gibt es wieder einen Backingtrack.

Kapitel 5 – Chord Soloing

Wise stellt zum Thema Akkord-Solo Konzepte im Sitl von Barney Kessel, Kenny Burrell, Wes Montgomery und Ed Bickert vor. Er spielt dazu ein Solostück über einen 12-Bar Blues und gibt hier über Practice Points lediglich Anregungen. Wise fordert auf, sich das Solo zunächst einmal gut anzuhören und dann seine Vorschläge umzusetzen. Das ist tricky, aber zielführend. Zum Schluss soll man in der Lage sein, Melodien mit Akkorden zu harmonisieren. Vertiefen kann man das Gelernte wieder zu einem Backing Track.

Kapitel 6 – Virtuoso Guitar

Virtuoso Guitar ist die Königsdisziplin der Jazz-Gitarre. Im Prinzip geht es darum, Melodien zu spielen und diese mit Solo-Runs oder Chord-Solos zu garnieren. Wise stellt dazu ein relativ gut nachvollziehbares Solo vor, welches er wieder über Phrasen bzw. Practice Points im Detail erklärt. Die Arbeit mit Spannungsaufbau und Akkordspiel mit Walking Bass-Lines ist aber dennoch nicht einfach.

Fazit Les Wise legt ein typisches Werk der damaligen REH-Pro Licks vor. Das Material ist anspruchsvoll (also etwas für Gitarristen mit guter Spielerfahrung). Die Stücke werden in der Regel über Phrasen und Practice Points (meist in der Länge eines Taktes) seziert und erklärt. Es gibt meines Erachtens zwei Möglichkeiten, diese Bücher zu be-/verarbeiten.

  1. Man spielt das vorgestellte Material einfach nach. Das ist schön und gut, wird aber dem Ansatz nur annähernd gerecht.
  2. Man lernt die Stücke und integriert die vorgestellten Konzepte in sein Spiel. Das dürfte eher dem Ansatz der Autoren, in diesem Fall Les Wise, entsprechen.

Geht man nach Möglichkeit 2 vor, hat man mit den vorgestellten Ideen und Anregungen Lernmaterial für lange Zeit. Integriert man das Material in sein Spiel, sollte man am Ende in der Lage sein, zumindest ansatzweise im Bereich Jazz-Gitarre angekommen zu sein. Zu Lernen gibt es danach noch genug, das ist eben die Krux mit dem Jazz. Aber mit Les Wise hat man einen kompetenten Lehrer an der Seite, der einen ein gutes Stück nach vorne bringen kann.

Rezensent: MP