Swing Guitar Interpretations - Felix Schell
Titel: Swing Guitar Interpretations
Autor: Felix Schell
Verlag: Schell Music
40 Seiten, mit CD
Darstellung: Standard-Notation und Tabulatur
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 394047424X
ISBN-13: 978-3940474247
Kategorie/Tags: Akustik-Gitarre, Gypsy_Jazz/Jazz Manouche, Jazz, Lead-Gitarre
Felix Schell legt mit Swing Guitar Interpretations ein Buch vor, welches das Thema Improvisation für die
Swing-Gitarre behandelt. Wenn man in dem Zusammenhang von Swing Guitar spricht, dann geht es einerseits um
den klassischen Jazz-Swing, aber andererseits durch den Gitarrenschwerpunkt und die Art und Weise der
Interpretationen in starkem Maß um den Bereich Gypsy-Jazz/Jazz Manouche.
Schell nimmt sich für die Interpretationen neun mehr oder weniger bekannte Standards vor. Das sind:
- Careless Love
- Dark Eyes
- Habanera
- I Ain't Got Nobody
- Rondo Alla Turca
- Scarborough Fair
- St. James Infirmary
- St. Louis Blues
- Swing Low Sweet Chariot
Wie man anhand der Titelauswahl sehen kann, geht Schell einen recht individuellen Weg. Er konzentriert sich nicht nur auf Jazz-Standards, sondern spreizt den Stil von Jazz über Blues und Folk bis zur Klassik. Das ist interessant und macht außerdem noch Spaß. Schell arbeitet in der Regel aus den bekannten und vergleichsweise simplen Basismelodien ein improvisiertes Thema heraus. Dazu nutzt Schell Werkzeuge wie Anticipation, Retardation, chromatische Vorhalte, Arpeggien usw.
Schell deckt mit seinen Bearbeitungen fast alle Level ab, wenn man so möchte, wird der Schwierigkeitsgrad
permanent leicht gesteigert. Wo Dark Eyes noch relativ einfach erscheint, da geht es z. B. mit Rondo Alla
Turca ordentlich zur Sache. Da die Songthemen an sich allgemein relativ bekannt sind, findet man hier einen
guten Einstieg. Dennoch bedarf es zur Arbeit mit dem Buch guter Vorkenntnisse, denn nur
so kann man den eigentlichen Wert des Buches erfassen: wie baue ich interessante Impros/Interpretationen auf
Basis einer Grundmelodie. Wer nicht so weit nicht in die Materie einsteigen möchte, erhält schön
gemachte Song-Bearbeitungen im groovenden Swing Stil. So oder so richtet sich Schell primär an Jazz-Interessierte
Gitarristen. Unbedingt erwähnenswert ist meines Erachtens die Nähe zum Gypsy Jazz. Wer sich dafür interessiert,
erhält interessante Ansätze und erste gut klingende Stücke im swingenden Jazz-Manouche.
Rezensent: MP